Stadtkirche
Der Sakralbau St. Marien steht nicht am Marktplatz, wie an vielen Orten üblich, sondern ca.200 Meter weiter nördlich.
Man vermutet, dass sich an der Stelle Anfang des 13. Jahrhunderts die ersten christianisierten Slawen niederließen, die dort einen hölzernen Vorgängerbau errichtetn.
Dendrochronologische Untersuchungen eines Eichenholzrahmens im Chor zeigten, dass um 1250 mit der Stadterweiterung Altlandsburgs auch die heutige Kirche entstand.
Beim Hussiteneinfall 1432 wurde das Bauwerk stark beschädigt; Brandspuren, wie ursprünglich vermutet, konnten nach den neueren Untersuchungen nicht nachgewiesen werden. Es erfolgte ab ca. 1500 ein stark veränderter Wiederaufbau. In dieser Zeit tauschte man auch die flachen Balkendecken im Chor, den Mittel- und den Seitenschiffen gegen ein Gewölbe aus. Durch den Umbau fiel der Obergaden mit den dort vorhandenen acht Fenstern weg. Sie sorgten in Verbindung mit jeweils drei ca. 40 cm breiten Fenstern am Chor für hinreichend Lichteinfall im Mittelschiff. Diese Fenster wurden nach dem Einbau des Gewölbes vergrößert, damit mehr Licht ins Kircheninnere fiel. Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau des Turms. Dies ist an den kaum noch behauenen Steinen oberhalb der Turmschulter erkennbar. 1718 stockte man den Turm erneut auf, verwendete dabei aber neben Feldsteinen auch Ziegel und Kanten aus Kalkstein. Dieser Bereich setzt sich heute als hell verputzter Teil vom übrigen Turm deutlich ab. Außerdem erhielt er eine barocke Turmhaube, die 1772 durch einen Pyramidenhelm ersetzt wurde.
Die dreischiffige Pfeilerbasilika verfügt über einen einschiffigen Rechteckchor mit drei Kreuzrippengewölben. Er muss zu früheren Zeiten mit einer Spitztonne aus Holz verkleidet gewesen sein. Das gotische Mittelschiff verfügt über vier, deutlich repräsentativere Sternrippengewölbe. Die Seitenschiffe weisen vier Kreuzrippengewölbe auf. Die Turmlänge beträgt acht Meter und in der Breite 20,2 Meter . Das Schiff wird mit 20 Metern Länge, das Mittelschiff und der Chor mit elf Metern beziffert. Der Chor weist eine Länge von 16 Metern auf. Bis zur Traufhöhe des Kirchenschiffs wurden gleichmäßig behauene Feldsteine verwendet. Der querrechteckige, westlich leicht vorgelagerte Kirchturm ist im Vergleich zum Schiff vergleichsweise massig ausgeführt. In der oberen, quadratisch leicht verjüngten Hälfte befinden sich an drei Seiten spitzbogige Klangarkaden als Schallöffnungen für den Glockenklang. (Friske, Matthias: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim)
1983 erhielt der Turm ein Dach aus Kupfer. Beginnend Ende des 20. Jahrhundert führte man umfangreiche Sanierungsarbeiten unter der Leitung des Architekten Manfred Thon sowie des Restaurators Tom Zimmermann durch. 2004 folgte der Turm: Er erhielt zunächst einen neuen Dachstuhl. Anschließend sanierten Thon und Zimmermann die Feldsteinfassade und ließen danach die Turmschultern mit handgestrichenen Biberschwanzziegeln neu eindecken. ] In der ersten Etage des Turms zog man eine Zwischendecke ein, um den neu entstandenen Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen zu nutzen. In Zusammenarbeit mit dem NABU beteiligte man sich an dessen Projekt Lebensraum Kircheund öffnete oberhalb der Turmuhr mehrere Nischen. Sie dienen seither Turmfalken als Einflugmöglichkeit und Nistgelegenheit im Turm. Die Sanierungsarbeiten am Turm wurden 2005 abgeschlossen. Von 2008 bis 2009 sanierte die Gemeinde das Kirchenschiff. Es erhielt einen komplett neuen Dachstuhl, in dem auf den vorhandenen Holzbalken aus dem 15. Jahrhundert eine Stahlkonstruktion aufgesetzt wurde. Bis Anfang 2021 wurde dann die Innensanierung abgeschlossen; dazu gehörten die Konservierung und Restaurierung des Innenputzes einschließlich der Konservierung der mittelalterlichen Malereien an der Ostwand des Chores.
Die Eingangsbereiche wurden neu gestaltet; der Haupteingang erhielt einenen modernen Plattformaufzug für Personen mit Handicap.
Eine moderne Heizung (Fußboden- und Wandheizung), die an der zentralen Hackschnitzelheizanlage des Brau-und Brennhauses angeschlossen ist, temperiert das Kircheninnere gleichmäßig, so dass Schäden durch periodisches Heizen ausgeschlossen werden können.
Eine komplett neue Lichttechnik und Beleuchtung, - zentral gesteuert- einschließlich des neuen großen Kronleuchters und eine umfangreiche moderne akustische Anlage meistern die vielfältigen Anforderungen kichlicher Veranstaltungen und Konzerte.